Das Ziel:
Ziel ist die Entwicklung von Instrumenten und Verfahren für die Prüfung der Qualität der Leistungen, die von den ambulanten Pflegediensten erbracht werden, sowie für die Qualitätsberichterstattung in der ambulanten Pflege.
Hintergrund:
Ebenso wie im stationären Bereich werden auch die Qualitätsprüfung und die Qualitätsberichterstattung in der ambulanten Pflege überarbeitet. Dazu haben die Hochschule Osnabrück (Prof. Andreas Büscher) und das Institut für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld (Prof. Klaus Wingenfeld) im Auftrag des Qualitätsausschusses Pflege geeignete Kriterien und Darstellungsformen entwickelt. Es liegen ein Abschlussbericht sowie eine Kurzfassung des Abschlussberichts vor.
Das IGES Institut hat die entwickelten Instrumente und Verfahren in einer Pilotstudie getestet. Im Fokus der Pilotierung stand vor allem die Untersuchung der Praktikabilität und Zuverlässigkeit des Verfahrens. Die entwickelten Instrumente wurden daher zusammen mit Pflegediensten, Prüfdiensten und pflegebedürftigen Menschen in der Praxis erprobt. Die Ergebnisse der Pilotierung sowie Vorschläge für mögliche Anpassungen der Instrumente und Verfahren hat das IGES Institut in einem Abschlussbericht dargelegt.
Basierend auf den Ergebnissen der Pilotierung wurden die Science to Business GmbH der Hochschule Osnabrück (Prof. Andreas Büscher) und das Institut für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld (Prof. Klaus Wingenfeld) mit der Anpassung der Instrumente und Verfahren für die Qualitätsprüfung und -darstellung in der ambulanten Pflege beauftragt. Dabei erfolgte eine separate Betrachtung von Pflegediensten, die außerklinische Intensivpflege oder psychiatrische häusliche Krankenpflege (spezialisierte ambulante Pflege) erbringen. Für Pflegedienste mit diesen spezialisierten Leistungen wurden die Instrumente und Verfahren umfangreicher angepasst. Dies ergab sich zum einen aus den Ergebnissen der Pilotierung, zum anderen aufgrund von Änderungen in Gesetzen und Richtlinien. Die angepassten Instrumente und Verfahren für ambulante Pflegedienste einschließlich der Dienste, die spezialisierte ambulante Pflege erbringen, sind in einem Abschlussbericht veröffentlicht.
Aktueller Entwicklungsstand:
Aufgrund der umfangreicheren Anpassungen der Instrumente und Verfahren für Pflegedienste mit spezialisierten Leistungen ist eine weitere Erprobung erforderlich. In dieser soll die Praktikabilität des angepassten Prüfinstrumentariums wissenschaftlich überprüft werden. Der Qualitätsausschuss Pflege hat im Oktober 2023 den Auftrag hierfür vergeben. Das beauftragte IGES Institut untersucht nun zusammen mit Prüfdiensten und Pflegediensten, die spezialisierte ambulante Pflege erbringen, ob die Anpassungen durchführbar und handhabbar sind.
Sobald Instrumente und Verfahren für den ambulanten Bereich vorliegen, die aus Sicht des Qualitätsausschusses Pflege keiner weiteren Anpassung oder Pilotierung bedürfen, werden die Maßstäbe und Grundsätze für die Qualität und Qualitätssicherung auf ihre Aktualität geprüft. Eine erste umfassende Aktualisierung der Maßstäbe und Grundsätze in der ambulanten Pflege hat der Qualitätsausschuss Pflege im Oktober 2023 beschlossen. Sie wurde im Januar 2024 veröffentlicht und ist am 01.02.2024 in Kraft getreten.
Die Richtlinien über die Durchführung der Qualitätsprüfung nach § 114a Abs. 7 SGB XI (QPR) für den ambulanten Bereich werden nach Vorliegen der Ergebnisse aus der Erprobung für ambulante Pflegedienste mit spezialisierten Leistungen und der aktualisierten Maßstäbe und Grundsätze durch den Medizinischen Dienst Bund beschlossen. Parallel wird die Vereinbarung zur Qualitätsdarstellung (QDV) in der ambulanten Pflege durch den Qualitätsausschuss Pflege erstellt. Anschließend können die ambulanten Dienste und die Prüfdienste für den Einsatz des neuen ambulanten Qualitätssystems geschult werden. Nach erfolgreicher Implementierung der neuen Instrumente und Verfahren zur Qualitätsprüfung und -darstellung erfolgt zu gegebener Zeit eine wissenschaftliche Evaluation der Umsetzung.